Sonntag, 11. Oktober 2015

Der Schlüssel steckt...

... ich sperr dich aus, doch es ist zu spät. Du bist so laut in meinem Kopf und alles dreht sich. Ich versuch' dich zu vergessen, doch es geht nicht. Ich lieg' wach und bleib' ratlos,
was soll ich tun? Du machst mich Schlaflos.


Die Stille liegt mir in den Ohren, es zerreist mich, ich zähl' die Stunden bis zum Morgen und ich weiß nicht,
was muss passieren? Ich bleib ratlos.
Was soll ich tun? Du machst mich Schlaflos.


Die Tapete in den Zimmern hört nicht auf sich zu errinern. Deine Schatten sind noch immer hier und flimmern, wie durch unsichtbare Blender an den Wänden projeziert.


Jennifer Rostock - Schlaflos

Samstag, 10. Oktober 2015

Bleibst du hier oder gehen wir beide?

"Warum dieser Anflug von Kitsch?", wird sich der ein oder andere beim Lesen dieser Zeilen gleich fragen.
Das lässt sich relativ leicht erklären: Weil ich mich bei niemandem sicherer fühle. 

Was würde ich dafür geben, jeden Abend ein "Ich lieb' dich Baby" ins Ohr geflüstert zu bekommen. 

Du bekommst mich dazu meine "Knöppe" zu zu machen, zu schlafen, loszulassen und mich bei dir wohl zu fühlen. Aus den üblichen 3-4h werden da schnell mal 7 oder 8h Schlaf.

Außerdem frühstücke ich. Ich habe schon regelmäßig ein schlechtes Gewissen, wenn ich doch einmal ohne Frühstück aus dem Haus husche. Ein absolutes Novum in meinem Tagesablauf. Aber wie sollte ich das auch nicht haben?
 Wie oft wird einem schließlich morgens über die Wange gestreichelt, man wird geküsst und dezent darauf hingewiesen, dass sowohl Teebeutel, wie auch Tasse perfekt drapiert in der Küche parat stehen. 

Du bist der Mensch, der in meine furchtbarste Lustlosigkeit, wunderbare Freude und Kreativität bringt und das innerhalb von Minuten. Morgens noch umgekippt, sitze ich nachmittags mit  bester Laune neben dir im Auto und lache auch den nervigsten Stau mit dir zusammen weg. 
 
Das Ganze lässt sich in einem einzigen Refrain der wunderbaren Band "Kraftklub" zusammenfassen: "und wenn du mich küsst, dann ist die Welt ein bisschen weniger scheisse!" 


Sonntag, 4. Oktober 2015

Und selbst 4 Wände sind noch lange kein Schneckenhaus

Fast geschafft. 84 Stufen trennen mich noch von meiner rettenden Wohnungstür. Fahrrad in den Keller. Das wäre schon mal geschafft. Wenigstens ein kleiner Erfolg für heute. Etage für Etage suche ich nach Gründen und Ausflüchten, um mich nicht mit mir selbst beschäftigen zu müssen. Dingen, die ich noch tun muss. 

Klamotten ausräumen und sortieren. Hagrid füttern und bespaßen. Abwaschen. Wäsche aufhängen. Unterlagen sortieren. Die kommende Woche in meinem Kalender planen. 

Dass es dabei kurz vor zwölf ist und ich mittlerweile in einem dunklen Treppenhaus stehe, interessiert mich nur wenig. Ich schalte das Licht wieder an. Oh, der Nachbar aus der 3. Etage links hat eine neue Fußmatte. Wie hübsch. Oh, in der 4. Etage links ist die junge Frau ausgezogen. Gar nicht mitbekommen. Naja, wie auch, wenn einem das Vorbeihuschen an fremden Wohnungstüren eher wie ein Spießroutenlauf vorkommt und man bloß hofft, dass keine Tür aufgeht und man seine sozialen Kompetenzen, soweit sie denn vorhanden sind, spielen lassen muss.
 
Zögernd stehe ich vor meiner Tür. "Bist du erstmal hinter dieser Tür, kannst du jegliche Maske abnehmen und das ist meistens verdammt hässlich", denke ich mir. Man ist einsam, für sich, braucht sich nicht zu rechtfertigen. Allerdings und ich kann es gar nicht oft genug betonen: Einsam. 

Schließlich ist es halb 3 nachts und ich falle tot auf den Boden meines Wohnzimmers. Hagrid tobt auf und neben mir herum. Kann mich mit seiner guten Laune aber nicht anstecken. Nun muss ich also feststellen, dass mein täglich absolviertes Verdrängungsprogramm aus Wohnungsputz und Nachbarschaftsvisite  nicht die komplette Nacht ausfüllt. Mist. 
Nach dieser durchaus fragwürdigen Methode dann aber festzustellen, dass man die wichtigen und unangenehmen Dinge ignoriert hat, wie wichtige Telefonate oder das Suchen nach einem neuen Therapeuten, das bringt erst richtig runter. Auch wenn es absehbar war. So, wie jeden Abend. Tja Laura, du bringst es wohl einfach nicht. 

"Ich bin das einzige iPhone 5 in einer Welt voller Android-Telefone. Was allen hilft, passt nicht in meine Anschlüsse."

Und mit diesem Gedanken, gefunden in meinem aktuellen Lieblingsbuch "Morgen ist leider auch noch ein Tag" von Tobi Katze, falle ich für 2-3 Stunden in mein Bett. Auf dass ich es morgen endlich einmal hinbekomme. 

Samstag, 26. September 2015

Schlafpositionen eines Pummeluffs

Mal in der Gruppe...


... mal wie eine Kugel...


... mal seitlich...


... mal lang ausgestreckt...

... aber jedes Mal zuckersüß. 

Dienstag, 8. September 2015

Hagrid - der kleine Mann, der mein Herz erobert hat


Schlafen, Schlafen und noch mehr Schlafen - So ein Tag voller Rumliegen und Fressen ist wirklich verdammt anstrengend...

Total verpennt guckt der Kleine durch die Gegend ... Und merkt gar nicht, dass er schon den halben Tag verschlafen hat...


Und kaum ist es Abend - wieder schlafen...


Kater müsste man sein.. 

Montag, 7. September 2015

Gott, ich vermiss' dein Parfum!

"Du hast das Gefühl du existierst gar nicht. 
Bis er dir in die Augen schaut, 
deine Hand nimmt oder meinetwegen einen Witz auf deine Kosten reißt.
 Hauptsache allen ist klar, 
dass du ihm gehörst. 
Nur ihm allein."





"Lassen Sie mich in Ruhe mit Ihrer Lösung - sie könnte meine Probleme lösen!"



Nach Greifswald zu ziehen war und ist für mich eine Art Weglaufen. 


- Aus den Augen, aus dem Sinn. -

Probleme, ungelöste Konflikte, man selbst. 

Das funktioniert eine Zeit lang verdammt gut. Alles ist neu, man bildet sich ein, so viel anders machen zu können. Man ist so mit dem Einrichten der Wohnung, den Behördengängen und anderen Kleinigkeiten beschäftigt, dass man überhaupt keine Zeit hat, sich den Kopf über sich selbst, seine persönlichen Baustellen oder vergangene Konflikte zu zerbrechen. Bis man dann eines Abends alleine auf seiner Couch sitzend, nicht wissend wohin mit sich, in Gedanken versinkt und sich fragt: 

"Was, außer die äußeren Umstände ist eigentlich anders, als sonst?"

Vor allem kann man weglaufen. Man kann Umziehen, Auswandern, sich in Arbeit stürzen, im Leid anderer aufgehen, doch wird es dann einmal ruhig um sich selbst, hat man gar keine andere Wahl, als sich den Gedanken, den Selbstzweifeln, den Stimmen im Kopf, hinzugeben. 

"Vor allem kannst du weglaufen, aber nicht vor dir selbst."

Man klammert sich an Momente, geht in ihnen auf, genießt sie. Alles andere ist egal, Hauptsache sie geben einem ein gutes Gefühl. Kein Gedanke wird an den Sinn dahinter verschwendet. Keiner fragt, ob dieser Kontakt, dieser Moment, diese Situation, Substanz besitzen. Und schon gar nicht man selbst.

Liegt die Lösung all seiner Probleme auch noch so nah, ist es noch so offensichtlich, wie man sich selbst aus dem Schlamm zieht - So lange man sich an die Momente klammert und in ihnen aufgeht, sich darin verschwendet, steht gar nicht zur Debatte, sich jemals auch nur minimal zu ändern... 




Samstag, 5. September 2015

Einfach machen und stolz auf das Ergebnis sein

Immer öfter denke ich mir im Moment: Mensch Laura, was hast du eigentlich nicht total durchdacht bzw. zerdacht und bis ins letzte Detail geplant? Worauf kannst du im Nachhinein betrachtet stolz sein? Und von welcher Entscheidung kannst du behaupten zu 100 Prozent dahinter zu stehen? 

Die meisten meiner Entscheidungen verliefen nach dem Prinzip des geringsten Widerstandes. Warum nicht mit dem Strom schwimmen, als mit dem Gegenwind und den Turbulenzen klar kommen müssen? Der Mensch ist, um es auf den Punkt zu bringen, verdammt bequem. Erst wenn es ihm richtig dreckig geht, beginnt er sein Verhalten und Handeln zu überdenken und eventuell sogar zu ändern. Dafür muss man aber schon verdammt nah am Abgrund stehen, mit dem Säbel im Genick. 

Ich möchte so gerne einmal Ellenbogen zeigen, jemandem die Stirn bieten und nicht nach der Nase derjenigen tanzen, von denen ich mich abhängig gemacht habe.
 
Ich will mich entspannt auf meinen Balkon setzen, in einer Stadt, die ich nicht vollkommen verachte, mich zurücklehnen, zusammen mit einem Menschen, der mich in diesen "Gegen-den-Strom-Entscheidungen" unterstützt und nicht total entgeistert deshalb ansieht.
 
Und siehe da: genau dafür fällt mir sofort jemand ein! 

"Hochtragen kann ich dich - springen musst du dann schon alleine."

Es könnte doch so einfach sein...

Sonntag, 23. August 2015

Blogbattle Nr. 29 - Freunde

Zwei Wochen Zeit gehabt. Da denkt man sich doch anfangs: Ach, das schaff ich locker. Ist doch genug Zeit. Falsch. So denkt jeder, der, so wie ich, noch keinen Umzug hinter sich gebracht hat.
Je näher das geplante Ereignis dann rückt, desto mehr gesteht man sich ein: Laura, das wird nichts mehr. 
Bis gestern Abend, als ich gerade die letzte Kiste ausgepackt hatte und tot ins Bett fiel - Da kam mir die Idee. 
Im Nachhinein frage ich mich, warum ich da nicht früher drauf gekommen bin, aber man sieht ja bekanntlich manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht. Kurze Beschreibung: Er ist 1,70m groß, wuschelig, hat einen enorm großen Kopf, der durch kein T-Shirt der Welt passt und wohnt mit mir in meiner Wohnung. Gerade sitzt er mir gegenüber und starrt mich an. Wer könnte das sein? 
Genau! Mein neuer bester Freund und Mitbewohner! Bär! 


Wer jetzt denkt, Bär sei ein billiger Abklatsch von "Ted", der irrt gewaltig. Er ist weder drogenabhängig, noch feiert er wilde Partyexzesse oder hat Angst vor Gewitter und Donner. Wir lieben sogar Gewitter. Anstatt wie Bekloppte zu singen und somit meine Nachbarn zu verärgern, (was ich sowieso schon geschafft habe, denn wer mag es gerne, wenn sein Nachbar Abends um halb elf eine Küche aufbaut?), setzen wir uns auf den Balkon und trinken eine schöne Tasse Tee. Da mein reizender "Chromosomenpartner" Lisa eh schon der Meinung ist, mein Schlafzimmer würde dem einer Neunjährigen gleichen, passt Bär hier ganz wunderbar rein und solange ich ihn nicht mit zum Einkaufen schleppe oder ihn in die Uni zerre, wird mich garantiert auch niemand deshalb einweisen. 

Andere, richtig freundschaftliche Beiträge findet ihr bei meinen Mitstreitern: 



Mittwoch, 12. August 2015

Wieder und wieder bei Null anfangen

Gleich vorab: Ich liebe RESET-Knöpfe!

Sie wurden für mich erfunden. Nichts verschafft mir mehr Genugtuung, als alles zu verwerfen und nochmal bei Null anzufangen, nur um es dann nochmal besser machen zu können. Jedes Schuljahr war der schönste Tag im Jahr für mich der erste Schultag. Das Hausaufgabenheft komplett her, die Chance und der Versuch alles noch einmal besser zu machen. Die neue Sitzordnung. Ich habe es geliebt. Oder alle 3-4 Monate aus einer Laune heraus alles aus dem Zimmer in den Flur schmeißen und sich dann wieder komplett neu umdekorieren, Möbel umstellen und wieder eine Weile damit auskommen. Da spricht mal wieder der Perfektionist in mir, was auf Dauer einfach anstrengend wird.
Genau aus diesem Grund beneide ich Goldfische. Diese kleinen orange-farbenen Winzlinge vergessen einfach alle paar Minuten, was sie gerade gemacht, gedacht, gegessen oder gefühlt haben. Sie fangen einfach immer wieder von vorne an, ohne auch nur einen Gedanken an Vergangenes und ohnehin nicht mehr änderbare Dinge zu verschwenden. Auf längere Zeit ist diese Art Dauer-Amnesie natürlich auch keine Lösung. Unter all diesen vergangenen Ereignissen ist unter Garantie auch die ein oder andere schöne dabei, an die man sich mit Vergnügen erinnert. 
Trotz all dieser auch schönen Erinnerungen, stehe ich mir damit im Hinterkopf viel zu oft im Weg. Aus einer Art Schutzreflex will man vergangene Fehltritte natürlich nicht nochmal wiederholen und macht so dicht für auch nur annähernd Ähnliches. 

 Dem kleinen Goldfisch Fred,wie es ihn schon einmal in einem meiner Posts gab, ist es komplett egal, wenn er eine hässliche,schon fast fischähnliche Grimasse auf einem Foto macht.

Ihm wäre auch relativ unwichtig, dass ein Foto von ihm existiert, auf dem man schon fast in perfekter Pose und wohlgemerkt in sehr kurzem Kleid (danke Mama und Papa) auf einer Baustelle posiert.

Goldfisch Fred wäre grundsätzlich viel entspannter, gelassener, offener für neue Dinge, als ich es je sein könnte. Aber das ist vielleicht auch ganz gut so, denn gerade die schönen Dinge mit Leuten, die einem gut tun, die die bösen Dinge vergessen lassen und einen so zum Teilzeit-Fred machen, möchte ich nicht missen und schon gar nicht vergessen. 



Sonntag, 9. August 2015

Blogbattle Nr. 28 - Anspielungen


"All' die versteckten Anspielungen drin kriegt keiner mit..." (Casper)



Einige werden mir jetzt erneut zu wissen geben, dass die Grundstimmung dieses Posts mal wieder mit Anlauf in den Keller sinkt, aber selbst Überspielen hilft heute nicht. Wer denkt, bei dem guten Wetter und all dem Sonnenschein ist jeder Mensch der Welt übertrieben glücklich, der irrt sich gewaltig. 

Zum Thema zurück: Anspielungen sind etwas schönes, ein wunderbares Mittel, zwischen den Zeilen ein Gefühl, einen Gedanken oder eine Erinnerung durchblicken zu lassen. Bestimmt ist das Ganze meist für nur wenige oder eine ganz bestimmte Person und ich kann mich bei dem Gedanken eines Schmunzelns nicht verschließen. Diese Art von verstecktem Äußern von Gefühlen ist perfekt für Leute, wie mich. Schüchterne Mädchen mit Bindungsängsten und Panik vor der Reaktion des Anderen. Es ist erträglicher für mich, zu wissen, dass der/die/das Mensch meine Posts eventuell liest und ich die Reaktion nicht mitbekomme, als der Person mit meinem Herzen in der Hand ins Gesicht zu springen und es mitten ins Gesicht zurück geschmissen zu bekommen. 

Ich liebe es, mich in Zitaten aus Büchern und Lieder zu verlieren, auf Kleinigkeiten darin zu achten und sie für mich und meine Zwecke zu nutzen. Ganz aktuell wäre da das schöne Zitat aus Tess, meinem Lieblingsbuch von Thomas Hardy :

Warum sagtest du mir nicht,dass von männlichen Wesen Gefahren drohen?warum warntest du mich nicht?Die vornehmen Damen wissen,wovor sie sich zu hüten haben,weil sie Romane lesen,die ihnen diese Schliche schildern.

Doch im Moment finde ich die schönen Dinge in diesen Zitaten nicht mehr. Dabei habe ich mir immer eingeredet, sie wären dazu da, wunderschöne Dinge in kurze Worte zu packen, so dass jeder und vor allem die angesprochene Person sofort erkennen, worauf man hinaus will. Eben so ist es im Zitat von Jennifer Rostock:

" Ich häng' an deinen Lippen, 
keiner schweigt so schön, 
wie du."

Da Anspielungen den Reiz haben, dass man nie zu viel sagen sollte, da es ansonsten seinen Sinn nicht mehr erfüllt, hier ein Cut. 
Andere Anspielungen findet ihr bei meinen folgenden Mitstreitern:




Sonntag, 2. August 2015

Blogbattle Nr. 27 - schlaflos

"Knöppe zu, jetzt wird geschlafen."
Wenn das doch nur so einfach wäre. 
Ich finde "schlaflos" klingt immer so negativ. Dabei finde ich es gar nicht so schlimm, von Zeit zu Zeit wach im Bett zu liegen. Es kommt nur auf die Gesellschaft an, die man in dem Moment bei sich hat. Ich werde nachts generell zur paranoiden Furie. Ich habe derartige Angst, dass da nur ein Lichterkette über dem Bett hilft.  Mal eine Frage in die Runde: Geht die Angst vor Monstern unterm Bett/ im Schrank oder sonst wo irgendwann mal weg oder kann ich die Hoffnung getrost verwerfen? 
Liegt jemand neben mir wird das Ganze zwar besser, aber noch nicht erträglicher. Regelmäßig stelle ich mir die Frage: ist es besser, wenn er/sie/es zuerst umgebracht wird und du dabei zugucken musst oder ist es von Vorteil zuerst dran glauben zu müssen, dafür aber das Gemetzel nicht ertragen zu müssen? Ich bin für letzteres. 
Schlaflose Nächte haben aber auch etwas ganz tolles. Man kann wieder Kind werden und mit der Taschenlampe unter der Decke ein Buch lesen. Außerdem fahre ich für mein Leben gerne Nachts mit dem Auto. Dazu noch Nieselregen und ich bin kaum noch zu halten. Es ist schon öfter vorgekommen, dass ich mir mitten in der Nacht Auto und Freund geschnappt habe und nachts durch die Weltgeschichte gedüst bin. Ab zur Autobahnbrücke und Sonnenaufgang gucken. Bis es wieder hell wurde. Konnte man zumindest gleich Brötchen für den Rest der Bande mitbringen.
Und der beste aller Punkte am schlaflos sein: ich bin im Dunkeln absolut nachtblind und sehe verdammt schlecht. Dafür sind die Ohren dann um so besser gespitzt. Bekommt man dann noch ein "Ich lieb' dich Baby" ins Ohr geflüstert, fällt das einschlafen gleich viel leichter.




Sonntag, 26. Juli 2015

Blog-Battle Nr. 26 - Farben

Ich sitze im Chaos meines Zimmers, dass eher einer Mülldeponie, als einem Zimmer ähnelt, zwischen Umzugskartons und Klamottenbergen. Der große Umzug steht nächste Woche an. Endlich, die Wohnungssuche hat schließlich auch lang genug gedauert. Absage nach Absage, zu teuer oder zu weit außerhalb. Doch nun ist es offiziell: Laura geht nach Greifswald und studiert Jura! 
Da es nicht all zu schwer ist, ein Leben aus einem 12 Quadratmeter großen Zimmer in eine knapp 50 Quadratmeter große 2-Zimmer-Wohnung zu verlegen, sollte das Kisten packen ja nicht all zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Denkste! 
Ich sitze seit geschlagenen 5 Tagen in diesem Chaos und versuche eine minimale Grundordnung hineinzubringen, was eher so semi erfolgreich ist. Wonach sortieren? Nach Zimmern? Nach Verwendung? Nach Wichtigkeit? Oder doch nach Farben? 
Letzteres habe ich sofort wieder verworfen, da ich in diesem Farbenmeer selbst nicht mehr durchblicke. Nach meiner Mädchenphase im letzten Jahr finden sich vor allem in meinem Kleiderschrank fast ausschließlich nur noch rosa-, Creme- und Pastelltöne. Genau das Gleiche mit den wenigen Möbeln, die ich mit mir auf die Reise nehme: ein rosa und ein weißer Tisch, ein weißes Regal und ein paar hellblaue Teppiche. Somit wird schnell klar, worauf mein Umzug abzielt: eine Mädchenwohnung, als dass sie kitschiger nicht sein könnte. 
Jetzt werden einige sagen "bäh, geht ja gar nicht", "so klischeehaft" oder "war ja klar", aber darüber stehe ich. Meine Wohmung, meine Regeln, meine Farbtöne. 
Doch beschäftigt man sich damit mal ein bisschen intensiver, fällt man verdammt schnell auf die Nase und merkt, dass es nicht nur 1, sondern 20 verschiedene Rosatöne und nicht nur 3, nein 10 verschiedene Minttöne gibt. Da fällt die Auswahl ziemlich schwer, gerade für einen "Farbexperten", wie mich. 
Ich warne meine zukünftigen Besucher  hier gleich einmal offiziell vor: wer erdbeermilch-farbene Wände nicht mag, sollte meiner Wohnung fern bleiben. Das war nämlich mein Auswahlkriterium für den Kauf der Farbe. 

Um nicht weiter im Chaos zu versinken und auch nur annähernd von mir behaupten zu können, ich sei heute produktiv gewesen, hier ein schneller Cut und der Verweis auf die anderen Farbkleckse dieser Runde: 



Sonntag, 19. Juli 2015

Blogbattle Nr. 25 - Minion(s)

Die Minions. 
Ein friedvolles, kleines, zuckersüßes, gelbes Völkchen, dass sich vor Beliebtheit kaum noch retten kann. Verschiedenstes Merchandise, erst 2 Filme mit der Nebenrolle, jetzt ihr eigener großer  Film. Ich jedoch kann ihnen nichts  abgewinnen. 
Erst einmal sind diese kleinen Wesen Knall-gelb, was eindeutig auf ein Leberversagen zuzuordnen ist. Sollten sie  vielleicht mal abchecken lassen. Und doch Rennen sie heiter fröhlich durch die Weltgeschichte, ohne auch nur einen Gedanken an eine etwaige Gelbsucht zu verschwenden. Ziemlich fahrlässig und somit kein Vorbild für Kinder. 
Wo wir schon bei medizinischen Kuriositäten sind: Ihr durchgängiger Heißhunger auf Bananen? Vielleicht einem Magnesiummangel geschuldet? Gleiche Aussage, wie vorher. 
Nächster Punkt: 1 bzw. 2 Augen. Mutation? Irgendwie gruselig, wenn ich mir überlege, nicht verteilt von 2, sondern gezielt von einem, dazu auch noch riesigem Auge angestarrt zu werden. 
Außerdem verstehe ich gerne, was man mir sagt, was relativ schwer fällt, bei einer Mischung aus Französisch, Englisch, Koreanisch, Spanisch und sonstigen Sprachen. 
Wie man merkt, die kleinen Biester liegen mir nicht besonders, weshalb ich hier auf Grund von fehlender Kreativität Schluss mache und mir eine Banane gönne. 



Donnerstag, 16. Juli 2015

Ach man sieht doch das Leben vor lauter Leben nicht!

Ich sitze im Zug auf der Rückfahrt eines sehr schönen und für mich absolut neuen Trips. Wie immer auf langen Zugfahrten mit einer mich nicht gerade tangierenden Landschaft starre ich verloren in selbige, auf der Suche nach ungewöhnlichen Dingen. Ich nehme mich dabei anscheinend für so wichtig, als wenn sich nur für mich die gesamte Umgebung schlagartig und sei es auch nur kurz verändern würde. Nach der letzten Woche hatte ich mir eigentlich vorgenommen, die Grundstimmung meiner Beiträge hier ein wenig zu heben, doch versuche ich das exzessiv, geht das in die komplett andere Richtung.

Zum Thema zurück: Auch nach einer weiteren Stunde des Rausstarrens ändert sich nichts. Schon witzig, wie machtlos wir eigentlich sind, was so gewöhnliche und alltägliche Dinge betrifft. Immer lebensverändernde Entscheidungen treffen (müssen/wollen), sich aber nicht für eine Eissorte entscheiden können. Das muss mir bei Gelegenheit mal jemand genauer erklären.
Anstatt sich in den ICE zu setzen, habe ich mich bewusst für die „Bummelbahn“ entschieden, die locker 2 Stunden länger unterwegs ist und mit mehrfachem Umsteigen verbunden ist. Wer sieht schließlich bei 200 Sachen noch genug, um überhaupt behaupten zu können, versucht zu haben, Veränderungen außerhalb des Zuges wahrnehmen zu wollen. Ich nehme mir die Zeit dafür. Vielleicht auch, weil ich sie im Moment einfach habe, vielleicht aber auch aus dem Grund, dass ich einige Dinge im Moment immer mehr hinterfrage.

Ich frage mich, ob ich meine Prioritäten richtig setze, ob ich „normal“ bin, ob ich in diesen riesen Komplex von Gesellschaft reinpasse oder überhaupt reinpassen möchte. Doch beim Versuch „normal“ zu sein fällt mir auf, dass ich anscheinend für mein komplettes Umfeld noch ungewöhnlicher wirke. Ich versuche ganz bewusst Dinge wahrzunehmen, doch das ist noch viel anstrengender und auffälliger, als halb „pennend“ im Zug vor sich hin zu vegetieren. Dabei hatte ich immer das Gefühl, es wäre so kräftezehrend, so viel zu verpassen und somit den Drang in sich zu haben, alles sehen zu wollen und vor allem zu müssen. Im Nachhinein will ich aber selbst bestimmen, was ich muss und was ich getrost sein lassen kann.

Brauchen wir nicht wirklich nur dieses eine Leben? Reicht das nicht? Warum wünschen sich dann so viele noch mindestens eins mehr? Vielleicht übersehe ich da etwas, aber aus meiner Sicht reicht es doch vollkommen, ein zufriedenes Leben zu führen, mit Menschen um sich, die auch mal zwischen den Zeilen lesen und mit demjenigen, der einem morgens über die Wange streichelt, bevor er zur Arbeit fährt.

Bevor das hier in einer Eskapade von Kitsch endet, lieber zurück zur Aussage:
Gibt man jemandem die Hand, greift er sich gleich den gesamten Arm. So gerne möchte ich in den Gesprächen meiner Mitfahrer auch nur einmal ein positives Wort hören, Zufriedenheit und vor allem nicht dieses ewige „Herumgejammere“. Schätzt doch einfach mal, was ihr habt, was ihr „euer“ nennen könnt und seid doch nur einmal am Tag zufrieden damit.

Mein nächstes Ziel und verdammt schwierig: Makel von anderen ertragen, nicht sofort die Beine in die Hand nehmen und abhauen. Dann fangen wir doch gleich mal damit an: Entspannt zurücklehnen, Blick nach draußen, tief durchatmen und sich darüber freuen, dass die Leute überhaupt reden, ihre Familien anrufen und ihre Gefühle nach außen kehren. Stehen wir einfach mal drüber und beachten den Inhalt nicht. Das zählt in die B-Note und die berücksichtige ich eh nie.

Wäre es doch nur so leicht. Ich könnte fast ausrasten. Aaaaaaaah. „Richtige Probleme kennt ihr anscheinend nicht!“ schießt es aus mir raus und ich werde knallrot, als ich merke, dass der halbe Zug mich anstarrt. „Ist doch so“, beruhige ich mein Gewissen. Die letzten Wochen waren ebenfalls der Horror für mich, doch ich schätze, dass ich jemanden an meiner Seite weiß, der auch nur annähernd versucht, mich das Ignorieren zu lassen. Ändern kann ich es eh nicht mehr. Deshalb rege ich mich aber noch lange nicht darüber auf, dass der Brokkoli im Aldi jetzt 2 Cent teurer geworden ist oder der Nachbar mich im Flur heute Morgen schief angeguckt hat. Ihr könnt vielleicht Probleme haben.

„Alles angeschossene Tiere, genau wie ich. Ach man sieht doch das Leben vor lauter Leben nicht.“ Bosse

Donnerstag, 9. Juli 2015

Blogbattle Nr. 24 - Eis

Ein schwieriges Thema, vor allem, wenn am Vorabend beim Abiball sogar das Eis im Whiskey fehlt. 

Ich wär so gerne eiskalt. Nicht so LAUwarm, wie das Gesöff gestern Abend. Mein verkaterter Kopf sagt mir, dass es so viel einfacher wäre, abgestumpft, abgebrüht, halt einfach eiskalt zu sein. Ohne Rücksicht auf Verluste. Ich würde mich gerne auf dünnes Eis begeben können, ohne Angst vorm puren Egoismus. Nach mir die Sintflut. Gerade jetzt nach dem Abi, nach dem Abend gestern, an dem mir zweifellos klar wurde: jetzt ist absolut jedem deiner "Klassenkameraden" absolut Banane, was du machst oder lässt, was du aus dir und deinem Studium machst oder ob du direkt unter eine Brücke ziehst. Jeder macht das Beste aus sich und seiner Situation, seiner Voraussetzung dafür, dem Abizeugnis. Doch dafür bin ich zu nett, zu  emotional, zu selbstlos. Natürlich gibt es in mir auch dieses egoistische Kind, dass in jedem erhalten geblieben ist, doch um mich entspannt zurückzulehnen und zu sagen: "Oh whatever, nevermind", fehlt mir dafür jegliche Gleichgültigkeit für mein Umfeld. Dabei bin ich so gut im Alleine sein, liebe es regelrecht, weil ich mich nicht anpassen muss und gar nicht erst einen Gedanken darüber verschwenden nuss, was andere von mir halten könnten . Dabei fällt mir eine schöne Zeile von Jennifer  Rostock ein, in der es heißt: " Was ich brauche ist ein Pinguin mit Übergewicht, der für mich das Eis bricht, denn ich kann das nicht." Und genau das ist der Fall. Bringe ich damit nicht eigentlich die besten Voraussetzungen für den idealen Egoisten mit, wie er im Buche steht? 
Ich bin verwirrt und mache an dieser Stelle Schluss, da mein  von Kopfschmerz geplagter Kopf kapituliert. 

Auch meine anderen Mitstreiter haben sich zu diesem eiskalt gewählten Thema  Gedanken gemacht: 



Sonntag, 5. Juli 2015

Blogbattle Nr. 23 - Symbole

Symbole - ein Thema zu dem ich erst einmal reichlich wenig wusste. Dabei sind sie so offensichtlich. Von Waschhinweisen auf Klamottenetiketten, über Verkehrsschilder, wie Stopp, bis hin zu einem Daumen in sozialen Netzwerken, der Empathie zu etwas oder jemanden deutlich machen soll. 
Bei dieser Art von "Recherche" so ganz nebenbei in meinem Alltag und aus gegebenem Anlass, bin ich auf das wohl eindeutigste und bekannteste aller Symbole gestoßen - das <3

Die Aufgabe des <3 ist es, das Blut durch den Körper zu pumpen und auf dieser Art und Weise alle Organe, Zellen und Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. 

Es bildet somit die Grundlage unserer Existenz, auch im übertragenen Sinne.

Das <3 steht für die Liebe, Zuneigung und Leben. 

Es wird auch gerne genutzt, um mit den <3-lichsten Glückwünschen zu gratulieren, 

wir sprechen von Menschen, die das <3 am rechten Fleck haben, 

setzen uns „mit <3-Blut“ für eine Sache ein, von der wir überzeugt sind. 

Manchmal fliegen einem alle <3 zu 

und dann gibt es Momente, in denen einem das <3 in die Hose zu rutschen droht. 

Man sieht nur mit dem <3 gut, 

es ist einem eine <3-angelegenheit

und manchmal spricht man sogar aus dem <3. 

Schon in der Schule verzieren wir unsere "Liebesbriefchen" mit <3 und ersetzen unsere i-Punkte damit. 

Natürlich kann einem auch das <3 gebrochen werden und Panik macht sich breit. 





Dienstag, 30. Juni 2015

Ich will... Eingeständnisse an mich

Ich will..

Worte, die man eindeutig fehlinterpretieren kann. Mit einem Ja davor beginnt etwas, man äußert damit einen Wunsch oder eine Absicht. Trotzig, bestimmt oder voller Hoffnung. Letzteres soll hier der Fall sein:

Ich will.. :
... Romantisch sein, ohne dabei als kitschig, klischeehafte Frau oder realitätsfern bezeichnet zu werden.
... Anhänglich sein, ohne dabei als Klette, unerwünscht oder unangenehm betitelt zu werden.
... Hingebungsvoll sein, ohne dabei rückgratlos zu wirken. 
... Durchschaubar sein, ohne verletzlich zu sein. 
... Sein, wie ich bin, ohne dafür kritisiert zu werden. 





Sonntag, 28. Juni 2015

Blogbattle Nr. 22 - fremd

Fremd.
Was mir alles fremd ist. 

Freizeit, während der Prüfungszeit.
Privatsphäre, in einer zwangsneurotischen Beziehung.
Das Gefühl von Erleichterung nach einer bestandenen Prüfung. (der Stress geht ja gleich weiter)
Freunde, die man vor Ewigkeiten kannte und man nun aus den Augen verloren hat.
Das Gefühl von Geborgenheit, beim Gedanken, ab nächstem Monat alleine in einer Wohnung zu hocken.
Gewohnheiten, denn all die sind auf einmal, wie weg.
Lieblingsessen von Mama, dass man dann selbst kochen muss und bei weitem nicht so gut schmeckt, weil die Geheimzutat einfach fehlt.
Das sonntägliche Knuddeln mit Li, weil sie gefühlt am anderen Ende der Welt beim Schaf wohnt. 
Das vertraute Gefühl von Zuhause, weil man doch irgendwie nicht zuhause ist. 

Es ist mir eindeutig fremd, was alle gut am Ausziehen finden. Man gibt all diese Dinge auf und tauscht sie ein, gegen ein bisschen Unabhängigkeit, das Recht zu bestimmen, was im TV läuft und was auf den Tisch kommt. Was mir eindeutig nicht fremd ist: das Gefühl von Panik.

Wer mir allerdings nicht fremd ist, sind meine Mitstreiter diese Woche:

Sonntag, 21. Juni 2015

Blogbattle Nr. 21 - Babylon

Babylon - im alten Testament ein Ort des Exils und der Versklavung. Wie passend, dass durch meine mündliche Abiturprüfung am kommenden Mittwoch, ich mich der Versklavung an das Lernen von Breitengraden und Gesteinen bekennen muss und deshalb diese Woche aussetze.

Dafür hatten meine Mitstreiter um so mehr Zeit sich dem Thema zu widmen. 

Sonntag, 14. Juni 2015

Blogbattle Nr. 20 - Selbstverständlichkeit

Das folgende ist pädagogisch absolut unwertvoll und nicht für leichtgläubige Kinderaugen/-Ohren zu empfehlen. 
Ein Tag ohne jegliche  selbstverständlichen Gegenenheiten. Lässt sich nur kaum vorstellen. Ich versuche es trotzdem einmal, auch wenn für den Einzelnen komplett andere Dinge selbstverständlich sein mögen, als aus meiner bescheidenen Sicht der Dinge. 

08:00 Uhr, Montagmorgen. Ich wache vom kreischenden Klingeln meines Weckers auf, den ich selbstverständlich 3 Stunden zu früh gestellt habe.
Da es natürlich zu jedem routinierten Morgen gehört, sich die Zähne mit einer Flasche Pfeffi zu putzen, lasse ich auch das selbstverständlich nicht aus. 
Schon im Hausflur wird mir erneut die Höflichkeit meiner Nachbarn deutlich, da mir einer nach dem anderen erst die Fahrstuhltür vor der Nase verschließt und dann auch noch selbstverständlich die Haustür vor meiner Nase zuknallen lässt, anstatt sie rotzfrecherweise für mich offen zu halten, um hindurch huschen zu können. 
Auf dem Weg zur Bahn reiße ich dem kleinen Timmy seine Krücken weg, weil ich es selbstverständlich nicht ertragen kann, ihn so herum laufen zu sehen. Welch kranker Mensch macht das denn bitte? 
In der Bahn angekommen stehen selbstverständlich alle älteren Menschen, Schwangere und anders beeinträchtigte Menschen auf, um mir ihren Sitzplatz anzubieten. Selbstverständlich habe ich kein Fahrticket gelöst, ist ja komplett unnormal. Das macht man einfach nicht.
Auf Arbeit angekommen beginne ich den Arbeitstag selbstverständlich mit einem ausgedehnten Kaffeepäuschen. Damit wir uns nicht falsch verstehen: ausgedehnt = 4 bis 5 Stunden. Selbstverständlich.
Nachdem ich selbstverständlich nicht meiner Arbeit nachgekommen bin, verlasse ich pünktlich zum Ablauf meiner 8 Stunden Pflichtgefangenschaft das Gebäude und begebe mich selbstverständlich auf direktem Wege nach Hause.
Zuhause angekommen lege ich selbstverständlich nicht die Füße nach oben, sondern widme mich dem Haushalt. Abwaschen, Staub wischen und Fenster putzen machen selbstverständlich so viel Vergnügen, dass mein Verbrauch an Putzlappen und Reinigungsmittel in extreme Höhen geschnellt ist.
Nach dieser selbstverständlich überhaupt nicht anstrengenden Arbeit, begebe ich mich ans Abendbrot. Es gibt selbstverständlich wie jeden Abend streng Rohkost, da ich mich selbstverständlich in 24/7 Haltung an einen strikten Ernährungsplan halte.
Selbstverständlich begebe ich mich danach direkt in meine Gemächer, um dort meinem selbstverständlich wohlverdienten Schlaf nachzukommen. Diesem Schlaf kommt meine selbstverständlich täglich eingehaltene TV-Abstinenz zu Gute. Schließlich klingelt mein Wecker wie jeden Tag selbstverständlich wieder 3 Stunden zu früh. Es läuft selbstverständlich eh nur niveauvolles, anspruchsvolles. Selbst auf RTL. Das tut man sich ja selbstverständlich nur ungerne an. Kein Mord, kein Krieg, kein Todschlag - kurz Balsam für die Seele.

Freitag, 12. Juni 2015

VeganBox Juni 2015




Es klingelt und endlich ist sie da - Die Vegan Box im Juni  2015.Wie immer, wenn ich Post erwarte, lauere ich dem Postboten stundenlang auf und springe ihn halb an, sobald ich das Paket in meinen Armen halte. Nette Vorstellung, wenn ich mir das jetzt so auf der Zunge zergehen lasse. ;)



Was mir sofort ins Auge fällt: "BOLLE Bio Balsamico-Zwiebel im Glas"
Das Ganze macht sich gut auf Broten und in Salaten und wird unter Garantie in der kommenden Woche ausprobiert. Der Originalpreis liegt bei 3,99€.

Außerdem kaum übersehbar durch die auffällige Farbe: "GEORG Bio Kürbisketchup"
Dabei fallen mir sofort die Kürbispommes eines Bekannten ein, die es erst vor kurzem auf einer Party gab. Für dieses Ketchup werden nicht verkaufsfähige Hokkaido-Kürbisse verarbeitet, wodurch sich das Entsorgen erledigt. Passen soll es zu Pommes jeglicher Art, Nudeln und Reis, sowie in Saucen, Marinaden und als Würzmittel. Kosten tut das Ganze  3,90€.



Noch dabei: "VITAM Hefeflocken
Da sich sofort Verwirrung bei mir breit macht, wage ich augenblicklich einen Blick auf den Zettel, der sich anbei befindet und finde sogar ein Rezept, dass mir die Frage beantwortet, was ich bloß damit anstellen soll. Verwendet werden die Hefeflocken zum Abschmecken und Binden von Saucen, für Salate und andere pikante Gerichte. Zu haben ist der kleine Allzweckhelfer für 3,69€.

Ebenfalls in der Box: "KRAFTFUTTERMISCHWERK Bio Beerenmix"
Dieses leckere Produkte, was ich sofort aufreißen und probieren musste besteht aus Cranberries, Gojibeeren, Physalis, Maulbeeren, Weinbeeren und Kokosflocken. Erhältlich ist es für 3,99€.

Was sich noch versteckt hat: "TERRA VEGANE Bio Ei-Frei Omelett Mix"
Dieses Produkt hat mich besonders überrascht und ich finde es einfach nur klasse. Vermischt mit der gleichen Menge an Wasser ergibt sich aus dem Pulver ein ansehnliches Omelett, das nach Belieben gefüllt werden kann. Trotz meiner Skrupel gegenüber Tütenfutter ein geniales Produkt. Originalpreis: 4,25€.


Außerdem: "Seitenbacher Burger Sesam"
Dieses Pulver ergibt zusammen mit Wasser einen zu meiner Verwunderung wirklich festen und geschmacklich tollen Sesamburger und das in weniger, als 10 Minuten. Erhältlich für 1,79€.

Für den Durst: "VEGALINO  Bio Energiedrink"
Da ich kein großer Fan von Energydrinks bin, habe ich ihn auch nicht probiert, sondern verschenkt. Preis inkl. Pfand: 2,04€

Für die Süßen: "ROO'BAR Bio Rohkost-Riegel Chia & Kokosnuss"
Beim Probieren dieses kleinen Leckerbissens habe ich mich anfangs kurz erschrocken, da man auf Grund der Chiasamen ein kleines Knacken beim Kauen bemerkt. Absolut lecker und dazu auch noch gesund. Originalpreis: 1,29€.

Kosmetik: "GO & HOME Foot & Leg Cream Sweet Rosemary"
Der Sommer kommt und es wird Bein gezeigt. Dafür ist dieses Produkt absolut perfekt. Ein toller Duft und gute Pflege. Originalpreis: 6,90€







Sonntag, 7. Juni 2015

Blogbattle Nr. 19 - Spurlos


Was wir im Leben eines Menschen hinterlassen.

"Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können."
Jean Paul

Wir alle hinterlassen Spuren, Gefühle und Erinnerungen bei einem Menschen. Ob positiv oder negativ sei hier dahingestellt. Ähnlich, wie Fußabdrücke im Sand. Der eine Fußabdruck ist eher flüchtig und nur ganz flach in den Sand gedrückt. Vielleicht ein flüchtiger Kontakt aus einer Bar oder eine kurze Bekanntschaft im Bus. Und gleich daneben die tiefen Fußabdrücke im Sand, die man auch noch nach 3-4 Wellen im Sand erahnen kann. Diese Kontakte sind die, die unser Leben ausmachen. Sie sind tiefgreifend und intensiv, können enorm gut tun, aber auch starkes Leid und Schmerz mit sich bringen. Manch einen prägen diese  Kontakte ein Leben lang, auch die 20. Welle kann diesem Fußabdruck nur wenig anhaben. 

Und natürlich hinterlassen diese Leute auch Fußabdrücke bei uns. So erinnert einen eine gewisse Melodie in einem Song an die Person, ein Bild auf dem man die Augen der Person hat oder ein Ort, an dem man oft zusammen war. An diese kleinen Dinge klammert man sich, um die Wellen davon abzuhalten, den Fußabdruck zu verblassen und ihn schlussendlich zu zerstören. 

Doch was bleibt dabei in Erinnerung? Ein kitschiges Essen bei Kerzenschein? Das Liebesgeständnis der ersten großen Liebe? Ein heftiger Streit? Ein schöner Regenschauer im Sommer? Hier wird die Kraft von Worten erst richtig deutlich. So kann etwas kurz gesagtes in einem Streit ewig im Kopf des Anderen verankert sein. 

Bevor mein Opa starb hatten wir zu Weihnachten einen heftigen Streit, bei dem wir beide wütend auseinander gegangen sind. 2 Wochen vor seinem Tod brachte uns der Zufall dazu, noch einmal mit einander zu sprechen, ganz unabhängig von dem hervorgegangenen Streit. Ein ganz normaler Nachmittag mit Keksen und Tee, über den ich mehr als glücklich bin, da es das letzte Gespräch vor seinem Tod war und ich nun weiß, dass seine letzte Erinnerung an mich kein Streitgespräch, sondern ein schönes "Kaffeekränzchen" ist. 

Und eins weiß ich genau: Sein Fußabdruck wird auch nach der 21. Welle noch zu sehen sein...




Die anderen Teilnehmer:
1. Schakal mit seinen Gedankenwelten
2. Ichigo Komori mit ihrem “The music box of a morbig wonderland”
3. Das Wetterschaf mit Schafen, Wetter und so
4. Der DychterFyrst – mit seiner Buchstabensuppe < setzt auf unbestimmte Zeit aus
5. Sebastian vom Pal-Blog
6. Chelsea mit ihren vielen Dingen
7. Justine von Justine
8. the Lord himself
9. Die Lisa

Das neue Wort ist: Selbstverständlichkeit